Migräne-Auslöser: Was sind die Trigger?

Vielleicht hast du im Zusammenhang mit Migräne schon mal von den sogenannten Migräne-Auslösern oder Triggern gehört. Was das genau ist und was du darüber wissen musst, erklären wir dir im folgenden Beitrag.

Migräne: Der Unterschied zwischen Ursache und Auslöser

Wenn wir über Migräne sprechen, dann ist es im Vorfeld wichtig, zwischen der Ursache von Migräne und ihren möglichen Auslösern zu unterscheiden.

Die genaue Ursache für Migräne ist bislang leider noch nicht abschließend geklärt. Migräne zählt zu den neurologischen Krankheiten, die erblich bedingt sind. Ihr Auftreten und ihre Ausprägung ist letztendlich von diversen Umweltfaktoren abhängig.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass im Fall von Migräne eine Reizverarbeitungsstörung im Gehirn vorliegt. Menschen, die an Migräne leiden, nehmen Reize wesentlich früher auf und verarbeiten diese auch deutlich schneller, als andere Menschen.

Aus diesem Grund reagieren sie auch besonders sensibel auf innere und äußere Reize. Das Migräne-Hirn steht sozusagen immer unter „Hochspannung“. Eine Überlastung durch Reizüberflutung führt daher in vielen Fällen zu einer Migräne-Attacke.

Auch über die Verbindung zwischen Darm und Hirn ist heute mehr bekannt. Demnach hat unsere Darmgesundheit Auswirkungen auf viele unserer Körperfunktionen. Im Fall von Kopfschmerzen und Migräne nimmt der Darm daher ebenfalls eine zentrale Rolle ein. Mehr dazu im Blogartikel „Zusammenhang Darm-Migräne“ und „Darm-Hirn-Achse“.

Migräne ist also eine recht komplexe neurologische Erkrankung, bei der häufig eine Vielzahl an Faktoren zusammenkommen. Oftmals ist es daher nicht ein einziger Auslöser, sondern vielmehr die Summe an inneren und äußeren Einflüssen, die eine Schmerzattacke triggern.

Wenn du mehr über die möglichen Ursachen von Migräne wissen willst, empfehlen wir dir unseren „Beitrag Migräne und Ursachen“.

Was sind Migräne-Trigger?

In der Fachsprache spricht man im Zusammenhang mit diesen Migräne-Auslösern daher von den sogenannten „Triggerfaktoren” oder kurz „Triggern“. Damit sind innere und äußere Einflüsse gemeint, die den Körper aus dem Gleichgewicht bringen und dadurch eine Migräne-Attacke provozieren.

Diese Trigger ausfindig zu machen gestaltet sich oft als schwierig und langwierig: Zum einen ist eine Migräne-Attacke meist nicht nur auf einen einzigen Trigger zurückzuführen. Vielmehr handelt es sich dabei um das Zusammenspiel mehrerer Trigger-Faktoren, die in der Summe letztendlich „das Fass zum Überlaufen“ bringen und eine Schmerzattacke auslösen.

Es besteht im Fall von Migräne also kein klassischer „Wenn-Dann-Zusammenhang“. Aus diesem Grund ist es für Betroffene auch sehr mühselig, einzelne Trigger ausfindig zu machen, in der Hoffnung, durch Vermeiden derselben der nächsten Schmerzattacke zu entgehen.

Dennoch lohnt es sich, die individuellen Migräne-Trigger zu suchen. Denn nur so kannst du sie in einem größeren Kontext einordnen und langfristig im Rahmen der Migräne-Prophylaxe für dich nutzbar zu machen.

So kannst du individuelle Trigger ausfindig machen

Daher empfehlen wir dir, dich auf die Suche nach deinen individuellen Migräne-Triggern zu begeben. Dies gelingt am besten mithilfe eines Kopfschmerzkalenders: Indem du über einen Zeitraum von mindestens einem Monat einen Kopfschmerzkalender führst, kannst du mögliche Zusammenhänge zwischen inneren und äußeren Einflüssen und den Schmerzattacken aufdecken.

Oft kommt eine Migräne-Attacke zwar wie aus heiterem Himmel. Die Auslöser dafür können jedoch manchmal Tage oder sogar Wochen im Vorfeld auftreten, sodass sie auf den ersten Blick gar nicht als solche zu erkennen sind oder ihr Bezug zu dem Migräne-Anfall nicht sofort ersichtlich ist.

Deshalb ist es wichtig, diese Einflüsse über einen längeren Zeitraum zu dokumentieren, denn nur so kannst du die Zusammenhänge zwischen den Migräne-Attacken und den Triggern richtig deuten.

Das sind typische Migräne-Trigger

Obwohl die auslösenden Faktoren für Migräne wie gesagt sehr individuell sein können, gibt es doch einige Trigger, über die Migräne-Betroffene häufiger berichten. Allen gemein ist der Faktor der Veränderung: Migräne-Patienten reagieren aufgrund ihrer Veranlagung sehr sensibel auf innere und äußere Reize, die das körperliche Gleichgewicht stören oder Veränderungen im normalen Lebensrhythmus darstellen.

Die häufigsten Migräne-Trigger haben wir dir hier zusammengefasst:

  • Stress (Überlastung, starke Emotionen wie Angst, Trauer, Ärger, Wut)
  • Änderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus (und Schlafentzug)
  • Reizüberflutung (Licht, Lärm, Gerüche)
  • Wetterumschwünge und starke Temperaturschwankungen
  • hormonelle Schwankungen (bei Frauen)
  • Einnahme von Medikamenten (z. B. Antibiotika)
  • Ungleichgewicht in der Darmflora
  • Mikronährstoffmängel (z. B. Magnesium- oder Vitamin B2-Mangel)
  • Ernährung: Auslassen von Mahlzeiten, Fehlernährung und Konsum von Genussmitteln (z. B. Alkohol, Kaffee, Zucker)

Die Sache mit dem Stress

Stress ist das Schlagwort unserer Zeit. Die Frage, wie wir Stress reduzieren oder gar ganz vermeiden können, ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Gerade für Migräne-Patienten kann der Faktor „Stress“ entscheidend bei der Vorbeugung von Migräne-Attacken sein.

Dabei ist natürlich auch Stress etwas sehr Individuelles: Angefangen beim Telefon im Büro, das ununterbrochen klingelt, über das ständige Jonglieren zwischen beruflichen und privaten Terminen bis hin zu häufigen Veränderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus können eine Vielzahl an Faktoren unseren Körper in Stress versetzen.

Gerade, wenn du unter Migräne leidest, solltest du daher einige Dinge zum Thema Stressmanagement und Stressreduktion beachten. Selbstverständlich ist der Ratschlag, Stress zu vermeiden, leichter gesagt als getan. Dennoch gibt es einige Punkte, auf die du in deinem Alltag achten kannst.

Strategien zur Stressreduktion im Alltag:

  • Achte wann immer möglich auf einen gleichmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus.
  • Sorge für regelmäßige Essenszeiten (am besten drei Mahlzeiten am Tag plus kleine Snacks) und lasse keine Mahlzeit aus.
  • Nimm dir Zeit für Entspannungseinheiten (z. B. Meditation, Atemübungen, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung).
  • Integriere kleinere Sporteinheiten in deinen Alltag (z. B. Yoga, Walken, Schwimmen)
  • versuche, nicht ständig und überall erreichbar sein.
  • Schränke, wann immer möglich, auch deinen Medienkonsum ein und reduziere deine Bildschirmzeit.
  • Reserviere dir bewusst Zeit für dich. Nutze diese Ich-Zeit für etwas, das dir gut tut und deinen Kopf frei macht (z. B. Sport, Hobbys).

Indem du lernst, mit Stress im Alltag besser umzugehen, unterstützt du deinen Körper dabei, stressige Phasen besser zu meistern und stressbedingten Migräne-Anfällen vorzubeugen.

10. September 2023

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Quellen

  • Nichtalimentäre Triggerfaktoren bei Migräne und Kopfschmerz vom Spannungstyp June 2006 Der Schmerz 20(3):226-237 DOI:10.1007/s00482-005-0413-z